Mit dem Winteranfang beginnt für viele Bergliebhaber die beste Urlaubszeit. Klirrende Kälte, tiefblauer Himmel und schneebedeckte Gipfel bilden den faszinierenden Hintergrund für den Wintersport. Und wenn der erste Schneefall länger auf sich warten lässt, kommt die Technik zu Hilfe und macht bereits ab Anfang Dezember die meisten Skipisten und Loipen schneesicher.
Nachdem die letzte Wintersaison in den italienischen Alpen wegen des ersten Corona-Lockdowns vorzeitig beendet werden musste, hatten sich Wintersportler auf den von Anfang an ungewöhnlich schneereichen Winter 2020/2021 umso mehr gefreut. Endlich einmal wieder mit Naturschnee präparierte Skigebiete! Doch dann kam die zweite Corona-Welle und brachte die gewohnte Welt des Wintersports erst recht durcheinander.
Von „Biathlon“ bis „Winterwandern“: ein deutsch-italienisches Grundglossar zum Wintersport
Im Skigebiet | Nella ski area |
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Biathlon | biathlon |
Langlauf
– klassisch – Skating |
sci di fondo
– tecnica classica / alternato – skating / pattinato |
Ski Alpin | sci alpino / sci di discesa |
Skiboarding | skiboard / minisci |
Skispringen | salto con gli sci |
Snowboard | snowboard |
Im Eisstadion | Nel palaghiaccio |
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Curling | curling |
Eishockey | hockey sul ghiaccio |
Schlittschuhlauf | pattinaggio sul ghiaccio |
Eisstockschießen | stock sport |
Abseits der Piste | Lontano dalle piste |
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Eisklettern | arrampicata sul ghiaccio |
Freeride | freeride |
Rodeln | slittino |
Schneeschuhwandern | escursioni con le racchette da neve, con le ciaspole |
Skitourengehen, Skitouring | scialpinismo, skialp |
Skiwandern | sciescursionismo |
Telemark | telemark |
Tiefschneefahren | sci in fuoripista |
Winterwandern | trekking invernale |
Winter 2020/2021: Eine verpasste Saison
Auf viele dieser Wintersportarten musste man im Corona-Winter 2020/2021 verzichten: zu groß wären die Menschenansammlungen an und auf den Aufstiegsanlagen gewesen, zu riskant der schwer zu regulierende Besuch von Skihütten und Après-Ski-Lokalen. Die italienischen Corona-Maßnahmen zur Schließung der Skigebiete und der regionalen Binnengrenzen, die auch den inländischen Touristenstrom fast den ganzen Winter über blockierten, haben zu heißen Diskussionen geführt.
Warum bleiben Skigebiete in vielen anderen europäischen Ländern geöffnet, nur in Italien nicht? Wie sollen sich der Bergtourismus und die zugehörigen Wirtschaftsbranchen nach dem schwierigen Sommer nun auch noch von einer verpassten Wintersaison erholen? Wie und wann werden die vielen Tausend Saisonkräfte finanzielle Unterstützung bekommen? Welche langfristigen Konsequenzen werden diese Entscheidungen auf die alpinen Regionen haben?
Wegen Corona kein Skibetrieb: Eine Chance?
Doch es blieb dabei: Skigebiete blieben zu, und somit die meisten Hotels. Neben den zahlreichen, vor allem wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten die Corona-Beschränkungen aber auch zu einem anderen Phänomen. Denn anstatt auf den Schneesport ganz zu verzichten, nutzten viele Wintersportler die Gelegenheit, die Berge einmal anders zu erleben. Winter- und Schneeschuhwanderungen gewannen deutlich an Beliebtheit – und vor allem das Skitourengehen erlebte im Winter 2020/2021 einen enormen Zuwachs. Der bereits seit einiger Zeit steigende Trend zu umweltfreundlicheren, naturverbundeneren Wintersportarten verstärkte sich deutlich.
Das Thema sanfter Tourismus wird u.a. im Destination Marketing heiß diskutiert. Birgt dieser Nebeneffekt der Pandemie womöglich eine Chance? Sollte der Bergtourismus nicht zuletzt im Hinblick auf den Klimawandel die Notwendigkeit eines Sinneswandels in Sachen Aufstiegsanlagen erkennen, jetzt wo auch das breite Publikum die bisher eher weniger bekannten Wintersportarten entdeckt hat? Sicher lohnt es sich, zukünftig genauer hinzuschauen.